Keine weitere 380-kV-Stromtrasse vor der Haustür

Olaf Marotz will weitere 380-KV Freileitung im Gemeindegebiet Vechelde verhindern

 

Der Netzbetreiber Tennet plant eine zusätzliche 380-kV-Leitung zur besseren Versorgung von Salzgitter AG und VW-Werk. Die bislang erkennbare Trassenführung beginnt bei den zwei als Vorzugsvarianten bezeichneten Trassen in der Gemeinde Vechelde zwischen Bodenstedt, Liedingen und Köchingen und führt an Vallstedt vorbei zum Industriegebiet Salzgitter. Am Abzweig der neuen Trasse ist zusätzlich eine Kreuzungsschaltanlage mit einer Fläche von gut 14 ha vorgesehen. Für die Trassenvarianten, die das Gemeindegebiet Vechelde betreffen könnten, ist die vermutliche Lage mit einem Kreuz in der Karte markiert.

 

 

 

Masten bis zu 65 Meter Höhe für Höchstspannungsleitung Wahle – Mecklar. Baustellenfoto bei Liedingen. Bild: Eigenes Foto

Alle bislang aufgeführten Trassenvarianten werden als Freileitung geplant. Tennet teilt dazu mit, dass eine Erdverkabelung nicht geprüft werde, weil das Vorhaben nicht im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) aufgenommen sei. Dieses Vorgehen von Tennet enttäuscht unsere Erwartungen auf eine umfassende, transparente und ergebnisoffene Prüfung und Planung. Ein solches Großprojekt muss das “Für und Wider“ aller möglichen Trassenführungen als Freileitung und in Erdverkabelung gegenüber stellen, zumal Tennet selbst beweist, dass der Bau einer Erdverkabelung möglich ist. Das zeigen die Arbeiten in Salzgitter-Lesse (12 km von Vechelde entfernt). Dort beginnt die Erdverkabelung der 380-kV-Leitung Wahle-Mecklar.

 

Siehe hierzu:

Juli 2019 / Baddeckenstedt / REGION WIRD ERDKABELPIONIER: ROHRE ERSTMALS PER PFLUG VERLEGT

 

Die SPD Vechelde und ihr Kandidat für das Bürgermeisteramt Olaf Marotz unterstützen das Vorgehen von Bürgermeister Ralf Werner, der in seiner Stellungnahme auf die alternative Trassenführung im Raum Salzgitter und die mögliche Erdverkabelung hingewiesen hat. Die SPD Vechelde und Olaf Marotz sehen die Gemeinde Vechelde in ihrer Planungshoheit für die Gemeindeentwicklung insgesamt und die Bürgerinnen und Bürger der nah an den als Vorzugstrassen benannten Leitungswegen liegenden Ortschaften besonders beeinträchtigt.

Das Vorhaben ist sicherlich wichtig, um einerseits einen Beitrag zur Energiewende sowie zum Klimaschutz und andererseits zum Erhalt der Industriearbeitsplätze in der Region zu leisten. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die Belange aller betroffenen gesellschaftlichen Gruppen berücksichtigt werden und die Planungsschritte transparent erfolgen.

 

Wir fordern :

  • die ergebnisoffene und transparente Untersuchung aller möglichen Trassenführungen als Freileitung und in Erdverkabelung
  • die Aufnahme des Vorhabens als Pilotprojekt in das BBPlG für eine Erdverkabelung
  • und eine Umweltverträglichkeitsprüfung.

 

Als Bürgermeisterkandidat habe ich das Ziel, eine weitere Freileitung im Gemeindegebiet zu verhindern.